PALAZZO SAN GIORGIO

Sitz der Hauptbibliothek:

Biblioteca"Antonio Panizzi"

Via Farini 3 - A l t s t a d t

www.bibliotecapanizzi.it

 

Am 13. März 1608 erreichten drei Jesuiten-Priester

und ein Gehilfe die Altstadt von Reggio Emilia.

Sie waren in Veneto nicht mehr willkommen

und nun auf der Suche nach einer neuen Lehrstätte.

In Reggio Emilia werden ihnen die Tore geöffnet

und sie finden zunächst in den Räumlichkeiten der

ehemaligen Bank von Italien neue Lehrräume.

Nach zwei Jahren wechseln sie in Via Farini,

in die Kirche San Giorgio, um sich der 1619

fertiggestellten Basilika della Ghiara anzunähern,

dem damaligen Dreh,-und Angelpunkt zwischen

dem Dom, der zentralen Kathedrale und der an den Toren

der Altstadt gelegenen Basilika, mit der damals größten

und umfangreichste Bibliothek der Stadt.

1638 erfuhr die Jesuitenkirche einen Wiederaufbau

der mittelalterlichen Struktur und 1701 wird dank einer

Schenkung der Familie Ruggeri gegenüber ein Schule

errichtet. Während Restaurierungsarbeiten am Gebäude

in den 90er Jahren fand man nicht nur romanische Spuren,

wie Fragmente einer Marmorbank, sondern auch ein

Flachrelief aus dem 14. Jahrhundert, mit dem Abbild

des Heiligen San Giorgio sowie eine Karte aus dem Jahr

1591 von Prospero Camuncoli, die eine Kirche zeigt,

einen Turm und eine Kappelle mit einem geschlossenen

Kreuzgang. Auf der Rückseite des Gebäudes, in Via Malta,

kann man dagegen heute noch einen Grundstein des

Gebäudes sehen, mit den eingravierten, römischen Ziffern

MDCCI 1701, dem Datum des ursprünglichen Baues.

Nach 80 Lehrjahren reichten die Räume nicht mehr aus

und man entschied sich, den gesamten Palast abzureißen,

um ihn nach den Plänen und Ideen des Jesuiten

Gian Paolo Scaratti und des Architekten Giuseppe Torri

neu entstehen zu lassen. Dank einer Schenkung der Brüder

Flaminio und Orazio Ruffini beginnen 1701 und enden

1720 die Bauarbeiten erfolgreich, dessen Ziel es war,

sich mit Strenge, Disziplin und ziviler Präsenz

der städtischen Architektur anzupassen.