Am 13. März 1608 erreichten drei Jesuiten-Priester
und ein Gehilfe die Altstadt von Reggio Emilia.
Sie waren in Veneto nicht mehr willkommen
und nun auf der Suche nach einer neuen Lehrstätte.
In Reggio Emilia werden ihnen die Tore geöffnet
und sie finden zunächst in den Räumlichkeiten der
ehemaligen Bank von Italien neue Lehrräume.
Nach zwei Jahren wechseln sie in Via Farini,
in die Kirche San Giorgio, um sich der 1619
fertiggestellten Basilika della Ghiara anzunähern,
dem damaligen Dreh,-und Angelpunkt zwischen
dem Dom, der zentralen Kathedrale und der an den Toren
der Altstadt gelegenen Basilika, mit der damals größten
und umfangreichste Bibliothek der Stadt.
1638 erfuhr die Jesuitenkirche einen Wiederaufbau
der mittelalterlichen Struktur und 1701 wird dank einer
Schenkung der Familie Ruggeri gegenüber ein Schule
errichtet. Während Restaurierungsarbeiten am Gebäude
in den 90er Jahren fand man nicht nur romanische Spuren,
wie Fragmente einer Marmorbank, sondern auch ein
Flachrelief aus dem 14. Jahrhundert, mit dem Abbild
des Heiligen San Giorgio sowie eine Karte aus dem Jahr
1591 von Prospero Camuncoli, die eine Kirche zeigt,
einen Turm und eine Kappelle mit einem geschlossenen
Kreuzgang. Auf der Rückseite des Gebäudes, in Via Malta,
kann man dagegen heute noch einen Grundstein des
Gebäudes sehen, mit den eingravierten, römischen Ziffern
MDCCI 1701, dem Datum des ursprünglichen Baues.